Linux ist ein System, das sowohl als Workstation, als auch als Server eingesetzt werden kann. Der Einsatz als Workstation ist aber in der Praxis erheblich seltener zu finden, obwohl heute große Anstrengungen unternommen werden, die Bedienbarkeit von Linux ähnlich einfach zu gestalten, wie die anderer Workstation-Systeme. Der Einsatz von Linux als Server, sowohl im Internet, als auch im LAN ist hingegen für viele Betriebe heute eine Selbstverständlichkeit. Die Anwendung – Linux als Serversystem – ist Thema dieses Kurses.
Die Frage nach Servern und Workstations ist schon in früheren Kursen hinreichend geklärt worden, ich betone hier aber nochmal, dass Server im Wesentlichen nur Programme sind, die bestimmte Dienste anderen Programmen (auf dem lokalen Rechner oder anderen Rechnern im Netz/Internet) anbieten. Diese anderen Programme werden Clients genannt. Im weiteren Verlauf dieses Kurses werden Linux-Rechner manchmal auch als Server bezeichnet, wenn sie nicht als Workstation dienen, sondern ausschließlich Serverprogramme laufen haben. Nie jedoch sollten Workstations (Arbeitsplatzrechner) als Clients bezeichnet werden. Ein Client ist immer ein Programm, das Dienste eines bestimmten Servers in Anspruch nimmt. So kann es durchaus vorkommen, dass ein Rechner, auf dem hauptsächlich Serverprogramme laufen, auch Clientprogramme für andere Dienste fährt, etwa um seine Uhr zu stellen… Andersherum können auch Workstations selbst Dienste anbieten, also Serverprogramme laufen haben…
Dieser Kurs ist aufgeteilt in drei Hauptbereiche, die drei Kategorien von Diensten beschreiben. Der erste Teil beschreibt Dienste, die primär im LAN angeboten werden, also keine typischen Internet-Dienste sind. Das muß nicht heißen, dass diese Dienste nicht im Internet angeboten werden können – sie sind nur nicht typisch dafür.
Im zweiten Teil wenden wir uns den reinen Internet-Diensten zu. Auch hier gilt natürlich, dass solche Dienste selbstverständlich auch im LAN nutzbar sind, sie sind nur primär nicht dafür gedacht.
Der dritte Teil befasst sich mit den Techniken, die nötig sind, damit ein LAN ans Internet angebunden werden kann, eine der Anforderungen an ein Linux-System, die am häufigsten in der Praxis gestellt wird. Dazu zählen nicht nur die Techniken des Routings und Masqueradings, sondern auch die Frage der Firewalltechniken.
Abschließend sollen dann noch Hinweise gegeben werden, die sich um die Wartungs- und Sicherheitsarbeiten drehen, also die Arbeiten, die anstehen, sobald der jeweilige Dienst installiert, konfiguriert und gestartet ist.